Ich fühle mich so frei hier, es gibt so viele Projekte, an denen ich arbeite – wenn ich nur mehr Zeit hätte!« Elena Klyuchareva ist voller Tatendrang. Seit 2002 lebt die quirlige Regisseurin und Ballettmeisterin in Dresden. »Und der Abschied von Moskau hat mir noch keinen Tag Depressionen beschert«, erzählt die 59-Jährige und lacht. Das liegt an ihrem deutschen Mann Jürgen, den sie vor acht Jahren kennenlernte. Und daran, dass sie bestens in die jüdische Gemeinde integriert ist. »Ich bin Mitglied der Repräsentantenversammlung, das ist unser ›Parlament‹«, berichtet sie stolz. ...
PURIMWie die Gemeinden zwischen Flensburg und Frankfurt feiern
Nordrhein sucht die Super-Esther. Unter dieses Motto konnten die Gemeinden aus Wuppertal, Aachen und Mönchengladbach ihre gemeinsam Party in Duisburg stellen. Nach einem Crashkurs im Bewegen und Präsentieren auf dem Laufsteg, zog dieTruppe vom Gemeindezentrum in die Mehrzweckhalle des Kindergartens, um dort auf dem Catwalk die Prinzessin, respektive Königin Esther des Laufstegs zu küren. Mit ihrem Motto »Bollywood am Main« zog das Jugendzentrum Frankfurt die größte Purimparty auf. 150 Gäste, davon allein 30 verkleidete Kinder konnte die Gemeinde Chemnitz zu ihrer Purimfeier begrüßen. Für Dresdner Purimgäste galt absoluter Maskenzwang. Die Hannoveraner Gemeinde setzte ganz auf ihre Kinder. Und noch weitere dutzende Partys gab es zwischen Flensburg und München. ...
»Da
ein Theater fehlte, habe ich mir eben eins organisiert«: Elena
Klyuchareva weiß, dass man das Schicksal manchmal selbst in die Hand
nehmen muss.
PORTRÄT DER WOCHE An dieser Stelle erzählen Gemeindemitglieder aus ihrem Alltag.
Als ich vor sieben
Jahren nach Deutschland auswanderte, habe ich mit mir selbst gewettet
und meine Tochter als Zeugin berufen: Schaffe ich es, mein Leben von
Null an wieder interessant und farbenfroh zu gestalten oder nicht ? Ich
gab mir damals zehn Jahre Zeit dafür, aber schon jetzt kann ich
vermelden: Mein Leben ist superinteres sant und vor allem absolut
ausgefüllt. Zwei Tage verbringe
ich jede Woche am Computer. Da schreibe ich an einem Schauspiel oder
erarbeite eine Choreografie. Während der restlichen Woche- auch
sonntags - renne ich regelrecht von einer Besprechung im Amt zur Probe
ins Theater, dann zum Unterricht und so weiter. Samstags arbeite ich
nicht. ...
An diesem Wochenende wurde mit „Das
Lächeln der Anna“ in der Jüdischen Gemeinde zu Dresden eine
Inszenierung der Theater-Schule „Solomon Plyar“ erfolgreiche
aufgeführt. Geschrieben hat das Theaterstück die Regisseurin Elena
Klyuchareva. Sie recherchierte dafür in der spannenden Geschichte
Dresdens und wählte das Thema Kurfürst August der Starke, seine
Geliebte Gräfin Cosel und Johann Böttger. Letzterer soll, der
Überlieferung nach, auch heftig in Anna von Cosel verliebt gewesen sein. ...
Bevor Elena
Klyuchareva sich im sächsischen Aufnahmelager für Emigranten aus
ehemaligen GUS Staaten versah, hatte sie ein künstlerisch reiches
Leben. Choreografieschule des Bolschoj Theater, Aspirantur des GITIS,
Arbeit als Regisseurin und Ballettmeisterin. Sie stellte Choreografien
in Moskauer-, St. Petersburger- und anderer Theatern Russlands auf. Ein
Jahr lang arbeitete sie als Tanzlehrerin einer Ballettschule in Japan.
Im sächsischen Emigrantenwohnheim fühlte sie sich von ihrem damaligen
Leben völlig abgeschlossen, wie Noah nach der Flut. Der Weiße Noah aber
nahm jedes Tierpärchen mit. ...
Das
kulturelle Leben von Zuwanderern aus Osteuropa mit russischen und
jüdischen Wurzeln ist vielfältig in der sächsischen Landeshauptstadt
Dresden. Ein Beispiel: die Theaterschule „Solomon Plyar“. Im Rahmen der
interkulturellen Tage in Dresden zeigt das Ensemble der Theaterschule
am 5. Oktober 2008 um 10 Uhr im Kulturrathaus in der Königsstraße 15
die Kinderoper „Das Tierhäuschen“ von Samuil Marschak.
Theater „Solomon Plyar" brilliert mit historischem Drama in Dresden
von Andreas Reichert
Die Theater-Schule „Solomon Plyar" macht wieder
Schlagzeilen. Zum 800. Dresdner Stadtjubiläum recherchierte die
professionelle Regisseurin Elena Klyuchareva und schrieb das
Theaterstück „Das Lächeln der Anna". Jeder Dresdner weiß, wer Johann
Böttger war. Viele wissen, dass er der Porzelanerfinder war. Weniger
jedoch haben Ahnung, was für ein Mensch er war und welche Vorlieben er
hatte. Dies und anderes erzählt das Theaterstück von Elena Klyuchareva,
dessen Premiere am 15. Juli im Rathaus der Stadt Dresden stattfand. ...
Die
vor zwei Jahren gegründete Theater-Schule «Solomon Plyar» zeigte schon
wieder eine neue Premiere. Das Theaterstück „Kabarett Odessa“ hat meine
Erwartungen übertroffen. Es war unglaublich witzig zuzusehen, wie
komisch und lustig die Geschichte über einen jüdischen Geschäftsmann,
der ein Restaurant aufmachen wollte, erzählt war. Sie basiert sich auf
dem Werk der beiden Odessa-Einwohner Harry Golubenko und Valerij Chait. ...
Bühne. Ende 2005 stellte sich die Theaterschule „Solomon Playr" mit einer ersten Premiere vor - und weitere sind geplant.
von Andreas Rajchert
Die Theaterschule „Solomon Plyar" gibt es seit dem vergangnen Jahr. Ihren ersten und dabei sehr erfolgreichen öffentlichen Auftritt hatte sie Ende Dezember im Gemeindesaal der Dresdner Synagoge. Damals erlebte das Stück „So hat Chanukka einst vielleicht begonnen" seine Premiere. Die Inszenierung gab einen guten Einblick in die Arbeit der Theaterschule. ...