von Andreas Rajchert
Die vor zwei Jahren gegründete Theater-Schule «Solomon Plyar» zeigte schon wieder eine neue Premiere. Das Theaterstück „Kabarett Odessa“ hat meine Erwartungen übertroffen. Es war unglaublich witzig zuzusehen, wie komisch und lustig die Geschichte über einen jüdischen Geschäftsmann, der ein Restaurant aufmachen wollte, erzählt war. Sie basiert sich auf dem Werk der beiden Odessa-Einwohner Harry Golubenko und Valerij Chait. Als er in Streit mit seinen Familienmitgliedern über ein kleines Detail gerät, das in dieser Branche kaum eine Rolle spielt, bekommt er plötzlich viele Vorschläge von berühmten Personen, die ein großes Chaos in seinem Kopf verursachen. Dieses Detail war die nationale Fahne und die uneingeladene Gäste: Ekatherina der Große, französische Musketiere, ukrainische Kosaken, der Held Italiens Garibaldi. Alle wollten, dass die neue Idee des tüchtigen Mannes unter ihrer Fahne steht. Das war ein Fest des jüdischen Humors.
40 engagierte Amateur-Schauspieler aus der ehemaligen UdSSR waren bei diesem Stück beteiligt: Alexander Gorlovsky (Kiev), Marina Gutovskaja (Berdichev), Elena Litvin (Nikolaev), Nina Tabere (St.-Petersburg), Arkadij Gubnitzkij (Tscheljabinsk), Alla Poddubnaja (Bischkek), Boris Tultschevskij (Odessa), Galina Avchledevani (Tbilisi), Iryna Yuryst (Kiev), Igor Gorochov (Moskau), Hans-Jorgen Lori (Dresden), Dmitrij Brodman (Nischnij Tagil).
Und der wichtigste Mensch des Theaters – sein „Vater und Mutter“ – ist Elena Klyuchareva. Diese „Dirigentin des jüdischen theatralischen Humors“ kommt ursprünglich aus Moskau. Sie studierte am Moskauer-Institut «GITIS» Regie und Ballett. Dann arbeitete sie längere Zeit beim berühmten «Bolschoj»-Theater als Ballett-Lehrerin. Daneben war sie selbst auf der Bühne und tanzte in jenem Theater, das den Namen des weltberühmten Konstantin Stanislavskij trägt. «Theater-Schule Solomon Plyar» ist ihr jüngstes Projekt, das schon fast drei Jahre vom Dresdner Publikum bewundert wird.
Was mich noch sehr beeindruckt hat – die philosophische Botschaft der Inszenierung. Sie kam unerwartet am Ende der lustigen Geschichte mit ihrem spritzigen Tempo, den Witzen und Miniaturen. Vielleicht, klingt es alt und banal, aber mich haben nach vielen Lachanfallen doch die Worte des Gottes, der plötzlich sich wieder unter die Menschen gemischt hat, berührt. Lesen Sie das: „Egal unten welcher Nationalfahne sie leben und arbeiten, bleiben sie zuerst MENSCHEN!“ Und bei Gelegenheit gehen Sie zur Vorstellungen der «Theater-Schule Solomon Plyar».
|